
Vom 16. bis 19. September fand in Husum die HUSUM WIND 2025 statt. Die Messe zählt seit vielen Jahren zu den wichtigsten Branchentreffpunkten für erneuerbare Energien im deutschsprachigen Raum. Mehr als 600 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentierten ihre Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Parallel zur Ausstellung bot die Messe ein umfangreiches Rahmenprogramm. Besonders das watt_2.0‑Forum bot Gelegenheit, mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen zu diskutieren. Hier standen neben technischen Fragen auch politische und regulatorische Rahmenbedingungen sowie neue Geschäftsmodelle auf der Agenda.
Ein Beitrag dazu war der Vortrag der IPP ESN Power Engineering GmbH im watt_2.0‑Forum. Unter dem Titel „Wärmeplanung: Von den Vorüberlegungen zur erfolgreichen Umsetzung“ zeigte Dipl.-Phys. Jürgen Meereis, wie Kommunen den Weg von der konzeptionellen Planung bis zur realen Umsetzung gestalten können.
Der Vortrag machte deutlich:
- Kommunale Wärmeplanung ist kein Selbstzweck, sondern die Grundlage für nachhaltige Infrastrukturen.
- Eine zielführende Analyse setzt voraus, dass auch zukünftige Entwicklungen der Energie-Infrastruktur antizipiert werden. Besonders relevant ist dies für Kommunen, in denen maßgebliche Ansiedlungen von Umspannwerken, Elektrolyseuren oder anderen Industrien denkbar sind.
- Gutachten mit lediglich pauschalen Einschätzungen zur Realisierbarkeit von Wärmenetzen basierend auf Wärmeliniendichten erlauben Kommunen keine qualifizierte Wärmeplanung. Erforderlich sind konkrete Berechnungen von Wärmegestehungskosten, unter Einbeziehung der vor Ort möglichen Wärmequellen und ihrer Kosten.
- Die Klärung der Betreiberfrage – etwa über Stadtwerke, Energiegenossenschaften oder spezialisierte Contractoren – ist für Realisierbarkeit von Wärmenetzen zentral. Dabei müssen Kommunen sich vor allem über ihre eigene Rolle Klarheit verschaffen: Ist ein eigenes Investment denkbar, das günstige Wärmepreise und langfristige Einflussmöglichkeiten sichert, gibt es vor Ort soviel Engagement, dass eine Bürgerenergiegenossenschaft gegründet werden kann, sucht man aktiv mit vorgegebenen Kriterien nach auf eigene Rechnung tätigen Contractoren oder wartet man nach dem Windhundprinzip auf Investoren und vergibt jedem die gewünschten Wegerechte?
Viele Kommunen stehen derzeit vor genau diesen Aufgaben. Der Austausch im Forum zeigte, dass der Bedarf an praxisnaher Unterstützung bei der Umsetzung kommunaler Wärmeplanungen groß ist.
Im Anschluss an die HUSUM WIND setzt IPP ESN die Diskussion am 6. November auf dem
Wärmetag Schleswig-Holstein in Neumünster fort. Dort wird das Unternehmen vertiefende Impulse zu den Themen „Kommunale Wärmeplanung mit Perspektive zur Umsetzung“ und „Wie finde ich einen Wärmenetzbetreiber – rechtssicher & strategisch?“ geben.
Anmeldungen zu der Veranstaltung sind möglich unter https://waermetag-sh.de.